• Vignette

    Vignette

    In der Fotografie bezeichnet die «Vignette» eine Maske mit bestimmten Ausschnitten vor dem Objektiv einer Filmkamera. Sie wird ausserdem benutzt, um vor dem Kopieren bestimmte Stellen eines Negativs zu verdecken. Auch Fotos, die einen Vignettierungseffekt aufweisen, werden häufig selbst als Vignette bezeichnet. Vignettierung bezeichnet einen meist unabsichtlichen Helligkeitsabfall an den Randbereichen eines Fotos. Die Abdunkelung wird dadurch ausgelöst, dass zum Abbildungsrand hin weniger Licht auf den Sensor trifft. Während die Bildmitte korrekt belichtet wird, wirken die Randbereiche und Ecken der Aufnahme unterbelichtet und somit leicht verdunkelt. Dieser Effekt kann allerdings auch bewusst eingesetzt werden, um die Bildstimmung gezielt zu beeinflussen.

    Vignettierungen treten häufig bei Weitwinkelobjektiven auf. Bei diesen Objektiven müssen die Randstrahlen einen weiteren Weg zurücklegen als die Mittelpunktstrahlen. Nach dem weiteren Lichtweg haben die Randstrahlen am Sensor weniger Energie, was für eine Abdunkelung im Randbereich sorgt. Bei manchen Weitwinkelobjektiven werden daher Filter eingebaut, um diesen Effekt zu mindern oder zu beseitigen. Diese speziellen Filter verdunkeln die Bildmitte, so dass die Helligkeit an den Bildrand angeglichen wird. Andererseits kann eine Vignettierung auch entstehen, wenn die Ränder von Blenden oder Filtern in das Bildfeld ragen. Dadurch treten Abschattungen auf und das Negativformat wird nicht voll ausgeleuchtet. Diesem Effekt kann vorgebeugt werden, wenn passende Filter und Blenden benutzt und ordnungsgemäss montiert werden. Tulpenförmige Gegenlichtblenden verfügen beispielsweise über Aussparungen an den Ecken, da die Vignettierung dort zuerst bemerkbar wird.  

    Auch bei Kameras, in denen billige Linsen verbaut wurden, treten häufig Vignettierungseffekte auf. Sie schaffen es bei schwachem Licht nicht, den Sensor ausreichend auszuleuchten. Auch wenn der Bildkreis des Objektivs für das gewählte Aufnahmeformat zu gering ist, verringert sich die Lichtstärke an den Bildrändern dementsprechend. Die Vignettierung kann in diesem Falle durch ein kleineres Aufnahmeformat verhindert werden.

    Bereits bei der Aufnahme kann die Vignettierung oftmals durch Abblenden reduziert oder sogar gänzlich verhindert werden. Die nachträgliche Abschwächung einer Vignettierung kann bei analogen Aufnahmen durch das Abwedeln der Ränder und Ecken erreicht werden. Bei digitalen Fotografien können Bildbearbeitungsprogramme dabei helfen, bestimmte Bereiche nachträglich aufzuhellen, so dass die Vignettierung gemindert oder sogar beseitigt werden kann. Im Gegenzug ist es natürlich auch möglich, einen Vignette-Effekt durch digitale Nachbearbeitung hinzuzufügen.

    Manche Fotografen nutzen Vignettierung auch als künstlerisches Gestaltungsmittel, beispielsweise um Fotos einen Retro-Effekt zu verleihen. So ist die Vignettierung etwa bei der kreativen und experimentellen Gestaltungsart, der Lomografie, ein bewusstes Stilmittel. Durch eine Abdunkelung der Bildelemente am Rand wird der Bildmittelpunkt betont. Ein subtiler Vignette-Effekt kann demnach den Blick des Betrachters auf die Mitte des Fotos lenken und Unwesentliches im Hintergrund verschwinden lassen.

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