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  • Sehenswürdigkeiten ohne Menschen fotografieren

    Sehenswürdigkeiten ohne Menschen fotografieren

    Egal ob als Laie, Hobby- oder Profifotograf, Sie kennen es alle: Durch die perfekt in Szene gesetzte Landschaft oder Touristenattraktion läuft plötzlich eine Gruppe Menschen und ruiniert das Bild. Auch wenn die Einbindung von Locals gerade in der Reisefotografie beliebt ist, passen sie nicht in jedes Motiv. Besonders auf grosse Gruppen von Touristen an bekannten Sehenswürdigkeiten würde man im Foto gern verzichten. Bei historischen Denkmählern und Bauten geben die modern gekleideten Personen einen sehr starken Kontrast und lenken vom malerischen Motiv ab.

    Wir zeigen Ihnen Tricks und Tipps, wie Sie in Zukunft menschenleere Motive einfangen können – auch wenn eigentlich viele Menschen unterwegs sind.

    Tricks für Unterwegs – Stosszeiten meiden

    Zunächst einmal gibt es die allgemeinen kleinen Tricks ohne extra Technik. Gerade bei Aufnahmen an touristischen Sehenswürdigkeiten sollten Sie die Tageszeiten beachten, um Menschenmassen zu vermeiden. Wer also früh am Morgen oder genau zur Mittagszeit vor Ort ist, kann Stosszeiten umgehen. Google bietet inzwischen kleine Statistiken über die Besuchszahlen im Tagesverlauf für verschiedene Orte an.

    Möchten Sie nicht nur die Landschaft, sondern auch z.B. den Reisepartner als Erinnerung festhalten, so können Sie ihn so platzieren, dass er andere Menschen, Gruppen, Wege oder Ein- und Ausgänge im Hintergrund verdeckt.

    An manchen Orten hilft allerdings keiner dieser Tricks, dann kann immer noch die Technik im Nachgang einiges richten.

    Technische Lösungen – Filter und Fotobearbeitung

    Gerade grosse Attraktionen sind zu jeder Tages- und Nachtzeit überfüllt und es wird sehr schwer, mit den gängigen Tricks das gewünschte Foto zu erzielen. Auch in Städten oder bei Architekturmotiven wird es unmöglich sein, menschenleere Momente abzupassen. Hierfür gibt es technische Lösungen die aus finanzieller sowie handwerklicher Sicht für den Laien wie auch für den Profi geeignet sind.

    Graufilter und lange Belichtungszeit

    Bewegen sich die störenden Objekte in ihrem Motiv, so können Sie diese mit Hilfe eines Graufilters und einer Langzeitbelichtung entfernen. Ein Graufilter, auch ND-Filter genannt, ist ein stark getöntes Glas, das vor das Kameraobjektiv angebracht wird. Die Anbringung variiert je nach Modell von Schraubaufsätzen über Steckvorrichtungen bis hin zu magnetischen Systemen. Er ist in verschiedenen Tönungsstärken erhältlich. Die Hersteller geben die Stärke des Filters in Blenden gerechnet oder in einem Belichtungszeitfaktor an. Es ist dabei von grossem Vorteil, zwei unterschiedliche Filter in seiner Ausstattung zu haben, da man somit eine grössere Bandbreite abdeckt und auch meist beide kombinieren kann.

    Londoner-Tower-Bridge

    Haben Sie Ihr Motiv gefunden, bauen Sie zunächst Ihre Kamera auf ein Stativ auf. Nun messen Sie ohne Graufilter die benötigte Belichtung für die Szene und entnehmen dann die für die Graufilter-Aufnahme einzustellende Belichtungszeit der spezifischen Korrekturtabelle. Bringen Sie den Graufilter an und stellen Sie den Fokus und die Belichtungszeit manuell ein. Durch die lange Belichtungszeit verschwimmen alle sich bewegenden Objekte im Bild, bis sie nicht mehr zu erkennen sind.

    Serienfotos und Stapelmodus mit Photoshop & Co.

    Es gibt eine weitere technische Lösung, die mit jeder Kamera, die sich manuell einstellen lässt, zum gewünschten Ergebnis führt. Hierfür benötigen Sie lediglich ein Stativ und eine Fotosoftware wie beispielsweise Adobe Photoshop.

    Nehmen Sie vom gewählten Motiv eine deckungsgleiche Serie von mindestens drei Bildern auf. Dazwischen sollte ein wenig Zeit vergehen, damit die Menschen im Motiv sich bewegen und jeder Teil des gewünschten Motivs einmal ohne Personen abfotografiert wurde. Bei sehr belebten Plätzen sollten Sie vorsichtshalber weit mehr als drei Bilder machen. Stellen Sie Fokus, Weissabgleich, Blende und Verschlusszeit manuell ein, um jede Aufnahme mit den gleichen Einstellungen vorzunehmen. Das Ergebnis ist eine Bildserie auf denen die Menschen an verschiedenen Stellen im Motiv sind.

    Die Nachbearbeitung erfolgt im Photoshop in nur 3 Schritten:

    • Öffnen Sie die Fotos als mehrere Ebenen einer Datei.
    • Markieren Sie alle Ebenen und gehen unter Menü à Ebene à Startobjekte à in Smartobjekt konvertieren (Sie erkennen die Konvertierung an dem kleinen Symbol in der Miniaturansicht).
    • Wählen Sie im Menüpunkt Ebene à Smartobjekte à Stapelmodus à Median

    Photoshop ermittelt aus allen Ebenen jene Pixel, die am häufigsten auftreten und fügt sie zu einem Bild zusammen. Somit verschwinden die sich bewegenden Menschen aus dem Bild, da sie nur in einer Ebene die Pixel des gewünschten Motivs blockiert haben. Um das Bild anschliessend weiter zu bearbeiten, empfehlen wir Ihnen, das erzielte Smartobjekt zu kopieren und unter dem Menüpunkt Ebene à Smartobjekt à Rastern zu rastern.

    Naturdenkmal-Stonehenge-in-England

    Neben Photoshop gibt es einige andere, zum Teil kostenfreie Alternativen, die die entsprechende Bearbeitung ermöglichen. Für Mac Anwender ist Affinity zur kostengünstigen Photoshop-Alternative geworden. Als kostenfreie Variante ist Gimp ausserdem zu empfehlen. Für alle Varianten gibt es Step-by-Step Anleitungen auf den entsprechenden Webseiten der Softwares.

    Alternative Vorgehensweise

    Sollten Sie den Stapelmodus nicht nutzen können, fügen Sie mindestens zwei Fotos der Reihe jeweils als Ebenen in Ihrem Fotobearbeitungsprogramm ein. Legen Sie das Foto mit dem unerwünschten Objekt über das andere und nutzen Sie den Radierer, um das Objekt zu entfernen und die Ebene mit dem erwünschten Bildbereich freizulegen. Beim Exportieren werden die Ebenen einfach als ein Bild wieder zusammengeführt. Dieses Vorgehen eignet sich allerdings nur dann, wenn nur relativ wenige Personen retuschiert werden müssen.

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