• Makrofotografie mit dem Smartphone

    Makrofotografie mit dem Smartphone

    In vielen Bereichen der Fotografie, besonders im Alltag und in spontanen Situationen, wurde die Kamera durch das Smartphone abgelöst. Hochwertige Spiegelreflexkameras haben vor allem in eher künstlerischen Bereichen weiterhin einen grossen Qualitätsvorsprung. Geht es in den Bereich der Makrofotografie, sollen also Tiere, Blumen und andere kleine Gegenstände ganz nah aufgenommen werden, gelangt die Kamera des Smartphones an ihre Grenzen. Glücklicherweise gibt es auch für dieses Problem Hacks und Gadgets, mit denen Sie auch mit dem Smartphone Makroaufnahmen machen können.

    Allgemeine Tipps für Makroaufnahmen

    Entfernung zum Objekt

    Bei Makrofotos handelt es sich um Nahaufnahmen. Insbesondere mit dem Smartphone muss man sehr nahe an das Objekt herangehen. Versuchen Sie es mit einem Abstand von etwa 2 – 7 cm und fokussieren Sie Ihr Motiv oder den Bereich, den Sie scharf abbilden möchten. Da Smartphones unterschiedliche Naheinstellgrenzen haben, müssen Sie den Abstand eventuell vergrössern oder verkleinern.

    AE/AF Sperrfunktion

    Diese Funktion ist bei der Makrofotografie wichtig, damit Sie den Fokus nicht verlieren, wenn Sie weitere Einstellungen vornehmen. Ist die AE/AF Sperrfunktion aktiviert, bleiben Fokus und Belichtung unverändert.

    Beim iPhone müssen Sie dafür nur mit Ihrem Finger den Screen solange an der Stelle berühren, die Sie fokussieren möchten, bis das Fotokreuz pulsiert. Nehmen Sie anschliessend den Finger vom Display, ist die AE/AF Sperre aktiviert.

    iPhone-Screen-Focus

    Schärfentiefe nutzen

    Durch die Nähe zum Motiv entsteht bei Makroaufnahmen eine geringe Schärfentiefe. Der Hintergrund und auch vordere Bereiche, die nicht fokussiert werden, verschwimmen in Unschärfe. Sie können mit dem Smartphone jedoch nicht wie bei einer Spiegelreflexkamera die Schärfentiefe mit einer optimalen Kombination aus Blende, Brennweite und Entfernung zum Motiv regulieren.

    Beim Smartphone kann lediglich die Entfernung zum Motiv bestimmt werden. Je näher Sie an das Motiv herangehen, desto geringer wird die Schärfentiefe. Nutzen Sie diesen Effekt: Wenn das fokussierte Objekt vor einem unscharfen Hintergrund deutlicher hervortritt, entsteht eine ausdrucksstarke Bildwirkung.

    Vorder- und Hintergrund sind unscharf, der mittlere Bildausschnitt ist fokussiert
    Vorder- und Hintergrund sind unscharf, der mittlere Bildausschnitt ist fokussiert

    Wackelfreie Aufnahmeposition

    Gerade bei der Makrofotografie führt die kleinste Bewegung beim Auslösevorgang zur Unschärfe. Eine feste Unterlage zum Stabilisieren der Hände oder zum Abstellen des Smartphones kann Verwacklungen vermeiden.

    Es gibt auch spezielle Stative für Smartphones, die sich leicht aufstellen oder an beliebigen Gegenständen befestigen lassen.

    Licht

    Achten Sie auch bei Makrofotos darauf, dass sie die Lichtquelle nicht verdecken, wenn sie an das Objekt herangehen. Es sollte so viel Licht wie möglich auf das Motiv fallen.

    Makroobjektive für das Smartphone

    Das Makroobjektiv sorgt dafür, dass der Abbildungsmassstab, also das Verhältnis zwischen tatsächlicher Grösse des Objektes zur Grösse der Abbildung auf dem Fotosensor, möglichst gross wird. Dafür wird der Abstand zwischen Objektiv und Sensor vergrössert. Dieser Grundsatz gilt sowohl für Makroobjektive grosser Kameras als auch für Makrolinsen für Smartphones.

    Es gibt spezielle Makroobjektive für Smartphones, die mit Klemme, Magnet, Gummiband oder selbstklebendem Metallring auf der Kamera des Telefons befestigt werden. Diese Makro- oder Nahlinsen für Smartphones sind wesentlich kleiner und auch preisgünstiger, als etwa die Modelle für Spiegelreflexkameras. Je nach Qualität der Linsen gibt es bereits Linsensets (beispielweise in Kombination mit Fisheye-Linsen) ab ca. 20 CHF. Nicht alle Linsen sind für alle Smartphone-Modelle geeignet, entsprechend sollte man beim Kauf auf Kompatibilität der Halterung mit dem Smartphone achten.

    Smartphone-Macro-Lens

    Die Linse wird dann am Smartphone befestigt und so ausgerichtet, dass keine Ränder mehr im Bild zu sehen sind. Mit solchen Makrolinsen muss man sehr nah an das zu fotografierende Objekt herankommen, sie eignen sich also vor allem für eher langsame oder unbewegte Objekte.

    DIY-Makroobjektive

    Wenn Sie nicht in spezielle Smartphone-Linsen investieren wollen, gibt es ein paar Hacks, um Alternativen beispielsweise aus alten ausgedienten Linsen zu bauen.

    Upcycling-Linsen

    Um ein eigenes Objektiv zu basteln, benötigen Sie vor allem eine Linse, mit der ein Lupeneffekt erzeugt werden kann. Dazu müssen Sie eine Linse aus einem alten CD-Player oder DVD-Laufwerk, einem Laserpointer oder einer alten Einwegkamera ausbauen. Die Linse befestigen Sie auf dem Objektiv der Smartphone-Kamera. Dazu benötigen Sie eine Haarklammer und einen Klebestreifen. Sie können auch aus einem Weitwinkelobjektiv für eine Spiegelreflexkamera die Makrolinse ausbauen und mit einer Klammer am Smartphone befestigen.

    Der Wassertropfen

    Wasser auf das Smartphone? Da es nur ein einzelner Tropfen ist, sollte das Gerät keinen Schaden nehmen. Sie können eine Pipette benutzen, um genau einen Wassertropfen vorsichtig auf das Objektiv der Kamera zu platzieren. Der Wassertropfen funktioniert wie eine Linse und erzeugt demnach einen Lupeneffekt. Durch die Oberflächenspannung bleibt der Tropfen auf dem Objekt und Sie können loslegen.

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